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In einer Gesamtschule werden Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Begabungen wie in der Grundschule gemeinsam unterrichtet. Dies hat Vorteile für alle Schülerinnen und Schüler:
Leistungsstarke SchülerInnen werden entsprechend ihres Vermögens auf unterschiedliche Weise gefordert. Zusätzlich erhalten sie besondere Aufgaben. Sie setzen ihr Wissen aber auch zur Unterstützung der leistungsschwächeren MitschülerInnen ein. So festigen sich ihre Kenntnisse und sie entdecken eventuell auch Lücken, wenn sie Fragen nicht beantworten können. Für die leistungsschwächeren SchülerInnen ist dies auch ein Vorteil. Es steht nicht nur der Lehrer als Helfer zur Verfügung, sondern auch die Mitschüler, die zudem den Stoff oft etwas anders erklären. Dies ist häufig für die Schüler verständlicher.
Die LehrerInnen setzen teilweise unterschiedlich schwere Aufgaben ein (Differenzierung). In Klasse 5 und 6 wird im Förderunterricht zum Thema „Lernen lernen“ und den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik geübt. Es gibt Zusatzangebote für Kinder mit Lernschwächen in der Rechtschreibung und im Rechnen. Kinder mit Migrationshintergrund beschäftigen sich im Zusatzunterricht intensiv mit der deutschen Sprache. Kinder mit einem türkischsprachlichen Elternhaus erhalten parallel zum Religionsunterricht Herkunftssprachlichen Unterricht. Seit kurzem gibt es an der Lise Meitner-Gesamtschule für SchülerInnen mit alevitischer Konfession eigenen Religionsunterricht.
Kinder entwickeln sich nicht nach einem vorgegebenen Zeitplan. Deshalb ist die Festlegung der Eignung eines Kindes für eine Schulform zum Ende der 4. Klasse selten eindeutig zu bestimmen. Wenn wir die Abschlüsse zum Ende der Klasse 10 mit der Empfehlung der Grundschullehrer vergleichen, stellen wir häufig fest, dass ein höherer Abschluss erreicht wurde, als zum Ende der Grundschulzeit erwartet werden konnte.
Spätestens zu Beginn der 9. Klasse werden die SchülerInnen nach ihren Leistungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik dem Grundkurs (G-Kurs) oder dem Erweiterungskurs (E-Kurs) zugeteilt. Die Kurse sind kleiner als die Klassen, ein Wechsel von E nach G und umgekehrt ist bis zur Klasse 10 ist möglich. Die Anzahl und Leistung in diesen Kursen bestimmen den Abschluss. Ein weiterer für den Abschluss wichtiger Kurs wird zu Beginn der 6. Klasse gewählt. Hier wird dem Schüler Gelegenheit gegeben, seinen Interessen und Fähigkeiten entsprechend eine weitere Sprache, Naturwissenschaften, Darstellen und Gestalten oder Arbeitslehre zu wählen. Dieses Fach ist ebenfalls zum Erwerb des Abschlusses wichtig ist.
Ab der 8. Klasse wird besonders im Fach Wirtschaftslehre über Möglichkeiten der Erwerbstätigkeit gesprochen. In einer Projektwoche (Lebensplanungswoche)werden Einblicke in Berufsfelder vermittelt und Informationsmöglichkeiten aufgezeigt. Ein dreiwöchiges Praktikum zu Beginn der 9. Klasse ermöglicht jedem Schüler und jeder Schülerin, eigene Erfahrungen im von ihm/ihr gesuchten Praktikumsplatz zu machen. Ein weiteres Praktikum ist während der 10. Klasse möglich. Zusätzliche Informationen und Unterrichtsreihen sollen die SchülerInnen fit machen für die Bewerbungen, damit ihr Kind so einen optimalen Start ins Leben bekommt.
Alle Abschlüsse sind möglich: Hauptschulabschluss (HA), Fachoberschulreife (FOR) und Fachoberschulreife mit Qualifikation (FOR-Q).
Der FOR-Q ermöglicht den Übergang in eine 3-jährige gymnasiale Oberstufe, die an der Lise Meitner-Gesamtschule oder an Gymnasien angeboten wird. Ein Unterschied zwischen diesen Oberstufen besteht nicht, zum Ende der Oberstufe müssen alle Schüler das Zentralabitur absolvieren. Im Unterschied zu Gesamtschülern erreichen die Schüler am Gymnasium schon nach dem 9. Schuljahr die Befähigung, die Oberstufe zu besuchen. Unsere SchülerInnen haben ein Jahr mehr Zeit für die gleichen Inhalte, was ein ruhigeres Lernen ermöglicht, ihnen Gelegenheit gibt, die Persönlichkeit zu entwickeln und auch die Chance, sich neben der Schule sportlich oder in sozialen Einrichtungen zu engagieren.
Nicht nur das gemeinsame Lernen unterscheidet die Gesamtschule von anderen Schulformen. Die Gesamtschule wurde von Anfang an als Ganztagsschule konzipiert, um die Erziehungsberechtigten darin zu unterstützen, sich beruflich entwickeln zu können. Die Schüler verbringen oft einen Großteil des Tages in der Schule. Die Gesamtschule muss deshalb ein Ort sein, wo sich SchülerInnen wie zu Hause fühlen können. In den Arbeitsstunden, also bei den Hausaufgaben, stehen LehrerInnen als Helfer zur Verfügung. Außerhalb des Unterrichtes haben die SchülerInnen Gelegenheit, in der Mensa zu essen und Außenanlagen und Turnhallen zur Bewegung zu nutzen. Spielmaterial steht zur Verfügung. Sozialpädagogen kümmern sich um die Sorgen der Kinder und bieten den Eltern Unterstützung bei Problemen. Sie leiten auch den Freizeitbereich, in dem die Kinder bei Unterrichtsausfall betreut werden können.
Obwohl wir große Klassen haben, verlieren die Lehrer die Entwicklung der Schüler nicht aus dem Blick. Jedes Vierteljahr (Quartal) werden die Schüler benotet. In einer Konferenz, an der alle Lehrer und die Schulleitung beteiligt sind, wird dann darüber beraten, ob man mit den Leistungen des Kindes zufrieden ist, oder ob Maßnahmen zur Unterstützung erfolgen sollten. Zwei Beratungslehrer stehen dem Schüler/der Schülerin und den Erziehungsberechtigten bei schulischen Problemen zur Verfügung. Klassenlehrer und Fachlehrer bieten außerhalb des Unterrichtes Sprechstunden an.
Seit einiger Zeit macht man sich im Land zunehmend Gedanken darüber, in wieweit SchülerInnen mit Beeinträchtigungen in den normalen Schulalltag einbezogen werden können (Inklusion). Die Lise Meitner-Gesamtschule nimmt deshalb seit Jahren Kinder mit Wahrnehmungsbeeinflussungen auf. Sie werden durch Integrationshelfer und Sonderpädagogen in ihrem Schulalltag unterstützt.
In der Gesamtschule arbeitet also eine Vielzahl von Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationen zusammen, um die Schülerinnen und Schüler in ihrer Gesamtheit zu betreuen und zu beschulen. Dabei legen wir Wert auf einen freundlichen und respektvollen Umgang miteinander. Unser Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern alle – also auch soziale – Qualifikationen zu vermitteln, die es ihnen ermöglicht, in unserer hochtechnisierten und sich ständig verändernden Welt zu orientieren und einen für sie zufriedenstellenden Berufsweg oder Studiengang einzuschlagen.
(R. Faure)