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Lise-Meitner

Lise Meitner


Ein Schülervideo mit dem Titel: Wer war Lise Meitner

Biografie

1878:
Am 7. November wird Lise Meitner als Tochter des Rechtsanwalts Philipp Meitner und seiner Frau Hedwig (geb. Skowran) in Wien geboren. Obwohl beide Elternteile aus jüdischen Familien stammen, lassen sie ihre Kinder protestantisch taufen.

1901:
Als Frau kann sie nur ein externes Abitur machen. Zeitgleich schließt sie ihr Lehrerexamen für Französisch ab.

1901-1906:
Studium der Mathematik, Physik und Philosophie in Wien.

1906:
Meitner promoviert über die Wärmeleitung inhomogener Körper. Sie ist die zweite Frau, die eine Promotion ablegen kann.

1907:
Erste Publikationen über Alpha- und Beta-Strahlen. Um sich in der Radiophysik fortzubilden, wechselt sie nach Berlin, wo sie Vorlesungen bei Max Planck hört, obwohl sich in Preußen Frauen erst zwei Jahre später offiziell immatrikulieren dürfen. Ihre experimentelle Arbeit setzt sie mit Otto Hahn im chemischen Institut fort. Als Frau wird ihr jedoch der Zugang zu den wesentlichen Arbeitsräumen untersagt.

1909:
Meitner und Hahn entdecken zusammen den radioaktiven Rückstoß bei der Aussendung von Alpha-Strahlen. Sie trägt ihre Entdeckung vor der Physikalischen Gesellschaft vor.

1912:
Weitere Zusammenarbeit mit Hahn am neu gegründeten Institut für Chemie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin. Meitner muss ihre Tätigkeit als Gast unbezahlt ausüben.

1912:
Als erste Frau bekommt Meitner eine Stelle an der Universität als Assistentin bei Planck in Berlin.

1913:
Meitner wird als wissenschaftliches Mitglied im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie aufgenommen.

1915:
Während des Ersten Weltkriegs ist sie Röntgenschwester in einem Frontlazarett.

1917:
Meitner setzt ihre Zusammenarbeit mit Hahn fort.

1918:
Zusammen mit Hahn entdeckt sie das Element Nr. 91 (Protactinium).
Übernahme der Leitung der radiophysikalischen Abteilung am Kaiser-Wilhelm-Institut. Sie widmet sich besonders der Untersuchung von Alpha-, Beta- und Gamma-Strahlung und den damit verbundenen Kernprozessen, die sie international bekannt macht.

1922:
Da Frauen erst in der Weimarer Republik zu einer Hochschullaufbahn zugelassen werden, kann sie jetzt ihre Habilitation erreichen. Als erste Frau kann sich Meitner in Physik habilitieren.

1925:
Meitner beweist, dass die Gamma-Strahlung immer nach der Emission von Alpha- und Beta-Strahlung vom Tochterkern ausgesandt wird.

1926:
Meitner wird außerordentliche Professorin in Berlin.

1933:
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) wird ihr die Lehrerlaubnis entzogen.

1934:
Meitner, Hahn und Fritz Straßmann (1902-1980) beginnen mit ihren Forschungen zu Transuraniumelementen.

1938:
Juli: Als österreichische Staatsbürgerin ist sie nach dem “Anschluss” Österreichs von den Nürnberger Rassegesetzen betroffen. Sie flieht über Holland nach Schweden, wo sie eine bescheidene Anstellung am Nobel-Institut für Physik findet.
Dezember: Hahn und Straßmann entdecken die Kernspaltung von Uran und Thorium, wozu Meitner durch briefliche Anregungen maßgeblich beigetragen hat.

1939:
Meitner und ihr Neffe Otto Robert Frisch (1904-1979) liefern die erste theoretische Deutung der Kernspaltung.

1946:
Sie hält Gastvorlesungen an der Katholischen Universität in Washington und wird von der amerikanischen Presse zur “Frau des Jahres” gewählt.
Für die Entdeckung der Kernspaltung erhält Hahn allein den Nobelpreis für Chemie.

1947:
Forschungsprofessur an der Technischen Hochschule von Stockholm.

1955:
Meitner erhält den Otto-Hahn-Preis.

1959:
Sie wird mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

1960:
Emeritierung und Übersiedlung nach Cambridge (Großbritannien).

1964:
Letzter Besuch in Berlin. Teilnahme an einem physikalischen Kolloquium der Physikalischen Gesellschaft der DDR.

1966:
Meitner, Hahn und Straßmann erhalten den Enrico-Fermi-Preis der Atomenergiekommission der USA.

1968:
27. Oktober: Lise Meitner stirbt in Cambridge.