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Stolpersteine

Stolpersteine erinnern an ein dunkles Kapitel der Geschichte

In den Straßen unserer Stadt wird Geschichte lebendig. Nicht nur die uns vertrauten Gebäude und Plätze erzählen von vergangenen Zeiten, sondern auch unscheinbare Gehwege bergen Geschichten, die niemals vergessen werden sollten. Schüler*innen der LMG aus den Jahrgangsstufen 10 und 12 recherchierten in den vergangenen Monaten die Biographien von sechs jüdischen Personen, die während der NS-Zeit entmündigt, deportiert und ermordet wurden: die Eheleute Else und Philipp Wallach mit ihren Kindern Kurt, Alfred Amnon und Erich sowie Moritz Rothschild. Außerdem wurd ein beschädigter Stein erneuert und ein fehlerhafter Stein ausgetauscht. Alle acht Leben waren von den Schrecken des Nationalsozialismus geprägt. Ihre Geschichte möchten wir teilen.

Inmitten der braunen Fluten des Naziregimes erlebten diese sechs jüdischen Menschen unvorstellbare Grausamkeiten. Schikaniert, entrechtet, deportiert und ermordet – ihre Leben wurden durch Hass und Vorurteile zerstört. Obwohl Kurt, Alfred Amnon und Erich befreit werden konnten, ließen die Gräuel der NS-Zeit sie niemals los.

Durch unsere Recherchen und die verlegten Stolpersteine lebt ihre Erinnerung weiter, eingraviert in die goldenen Platten der Stolpersteine, die nun die Gehwege zieren, auf denen sie einst wandelten.

Die Biographien zu diesen Personen zu erforschen, war eine bewegende Reise durch die Zeit. Viele Fragen kamen auf, die wir nicht alle beantworten konnten: Erlebten sie eine Kindheit voller Unbeschwertheit und Freude oder wurden sie schon früh mit Antisemitismus konfrontiert? Wie sah ihr Arbeitsweg aus? Wie verarbeiteten sie die Schikanen, die sie erleiden mussten? Ihre Familien, einst ein fester Anker in ihren Leben, wurden auseinandergerissen. Ihre Träume und Hoffnungen wurden erstickt von einer Ideologie des Hasses. Das geht an niemandem spurlos vorbei.

Die Verlegung der Stolpersteine am 13.03. war ein Akt des Gedenkens und der Erinnerung. Sie erinnern uns daran, dass hinter den Namen auf den goldenen Platten echte Menschen mit Geschichten, Träumen und Hoffnungen standen. Sie fordern uns auf, nicht zu vergessen und gegen Hass und Vorurteile einzutreten – egal in welcher Form sich diese äußern. Deshalb sfreuen wir uns, dass neben Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß auch Guy Levi, der Enkel von Erich Wallach, bei der Verlegung der Stolpersteine anwesend war.

Es liegt in unserer Verantwortung, diese Erinnerungen am Leben zu halten. Die Stolpersteine sind mehr als nur Steine im Gehweg. Sie sind Mahnmale gegen das Vergessen und Symbole der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, in der sich diese Gräuel der Vergangenheit niemals wiederholen dürfen.

Bedanken möchten wir uns bei Ingrid Rehwinkel, die uns bei unseren Recherchen unterstützt und die Verlegung organisiert hat. Unser Dank gilt auch Benny Martel, Reiner Spallek und Annegret Keller Stegmann mit dem Bahtalo-Projekt, die die Verlegung der Stolpersteine an den einzelnen Stationen musikalisch untermalten.